Auslegung zu Johannes 4,16-18 und 25.26
Der Buß- und Bettag
Der Buß- und Bettag ist (außer in Sachsen) als Feiertag abgeschafft. Er ist auch kein kirchlicher Gedenktag, sondern ein staatlicher. Er wurde von Obrigkeiten festgesetzt, nachdem sie Kriege angezettelt, millionenfaches Leid über die Bevölkerung gebracht und viel Unrecht begangen hatten.
Das ist typisch für die Welt, dass sie erst dann trauert, wenn sie irdische Folgen ihres sündlichen Verderbens tragen muss – die wirkliche Buße, die rechte Umkehr der Herzen zu Gott, im Glauben an den einzigen Heiland, eine solche Buße hatten die gottlosen Obrigkeiten nicht im Blick.
Aber es gibt keine Buße, die Wert vor dem allmächtigen Gott hat, außerhalb des seligmachenden Glaubens an Jesus Christus. Ohne Glauben ist Buße nur ein klägliches Jammern, ein oberflächliches Bereuen vor dem eigenen Gewissen und nicht vor dem heiligen Gott! Menschen, die aufgrund von irdischem Leid und Not irgendwie zum Guten kommen wollen, aber eben nur in äußerlichen Dingen, dass sich Zerstörung in Aufbau, Abschlachten in Friede und Armut in Wohlstand wandeln, gehen an der Buße, die Gottes Wort uns lehrt, vorbei!
Und eben das ist auch typisch für die Welt, dass wenn Werkgerechte, Humanisten und Politiker in die Belange und Aufgaben der Kirche und des Glaubens greifen und da etwas bestimmen wollen, die falsche Lehre gestärkt und dem Willen des Teufels die Bahn gebrochen wird. Man meint, einmal im Jahr einen Bußtag zu feiern, damit werde man der Sache gerecht und dann könne man so weitermachen wie vorher.
Das ist kennzeichnend für das menschliche Denken außerhalb des rettenden Glaubens an Christus!
Diese ganz unchristliche Meinung hat auch Luther bekämpft, indem er in der ersten der 95 Thesen gegen den Ablass schrieb: „Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht: Tut Buße usw., will er, dass das ganze Leben seiner Gläubigen auf Erden eine ständige Buße sei.“
Buße ist „Umkehr“, Umkehr des Herzens zu Gott, Umkehr veranlasst durch Gottes Ruf in seinem Wort, stetige Umkehr durch die Kraft und den Beistand des Heiligen Geistes. P.M.B.